SETTING SAILS

SETTING SAILS (1323)

Release: 14. Februar 2025 (digital)

SETTING SAILS

für Trompete und Klavier

von Friedrich Radermacher

 

Christof Skupin - Trompete

Hsiao-Yen Chen - Klavier

 

Tonaufnahmen Juni 2024

Steinway & Sons Stuttgart

 

Ton- und Videoaufnahmen: Radoslaw Pallarz

Fotografie: Christopher Cocks

Durata: 12:20 Min.

 

Release: Januar 2025

Vertrieb - NAVIS Musik

© 2025 NAVIS Musik

 

SETTING SAILS

01 SONATE FÜR TROMPETE UND KLAVIER (Satz 1)
02 SONATE FÜR TROMPETE UND KLAVIER (Satz 2)

03 CAPRICCIO

 

SETTING SAILS

Den 100. Geburtstag des Komponisten Friedrich Radermacher im Jahr 2024 nimmt sein Enkel, der Trompeter Christof Skupin zum Anlass, die Segel zu setzen und sich auf eine Reise durch Leben und Werk seines Großvaters zu begeben. Friedrich Radermacher, selbst passionierter Segler, stand nie auf der experimentellen Seite der „Neuen Musik“. Seine Tonsprache baut auf der Tradition einer klaren Form, Melodik und Harmonik auf.

 

Dennoch ist das Moderne und Neue in seiner Musik stets präsent. Der 1924 in Düren geborene Musiker war Schüler von Phillipp Jarnach, Frank Martin und Günter Wand. Er war Professor für Tonsatz und stellvertretender Direktor der Musikhochschule Köln. Sein Schaffen umfasst mehr als fünfhundert Werke.

 

Christof Skupin verwaltet das Werk seines Großvaters seit 2020 und nahm im Sommer 2024 zusammen mit der Pianistin Hsiao-Yen Chen einige Kompositionen auf, die ihm sein Großvater gewidmet hat.

 

Weitere Information zu Leben und Werk von Friedrich Radermacher finden Sie unter www.radermacher-music.de.

 

Friedrich Radermacher

Friedrich Radermacher wurde am 14. April 1924 als erstes von drei Kindern einer Dürener Musikerfamilie geboren. Sein Vater Wilhelm Radermacher war Chorleiter und Organist, seine Mutter Marianne, geb. Zorn, Geigenlehrerin. 1928 zog die Familie nach Eschweiler. Den ersten Musikunterricht erhielt er von den Eltern. Später erhielt er Unterricht am Klavier, an der Violine und in Musiktheorie am Konservatorium Aachen und an der Rheinischen Musikschule in Köln.

 

Nach dem Abitur 1942 wurde er zum Militär eingezogen. Von April bis September 1942 diente er als Trompeter im RAD-Musikzug Metz, danach wurde er als Panzergrenadier in Insterburg (Ostpreußen) ausgebildet. 1945 geriet er im Großraum Köln in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Dort lernte er den amerikanischen Offizier Robert Meredith kennen, woraus sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte. Seine Kompositionen für das Wheelock-College in Boston gehen darauf zurück.

 

1945 kehrte Friedrich Radermacher aus der Gefangenschaft zurück und übernahm die musikalischen Aufgaben seines Vaters, der im Krieg vermisst wurde. Dadurch hatte er bereits während des Studiums an der Kölner Musikhochschule Gelegenheit, sich praktisch als Chor- und Orchesterdirigent zu betätigen. Von 1946 bis 1951 studierte er Komposition bei Prof. Philipp Jarnach und Prof. Frank Martin, Dirigieren bei Prof. Günter Wand und Violine bei Walter Schulze-Prisca und Hermann Zitzmann.

 

 

1952 erhielt er einen Lehrauftrag an der Kölner Musikhochschule, zunächst im Rahmen der Opernschule, später als Professor für Tonsatz. Von 1976 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1986 war er stellvertretender Direktor der Musikhochschule Köln. Am Institut für Musikwissenschaft der Universität Köln hatte er von 1960 bis 1980 zusätzlich einen Lehrauftrag für Musiktheorie inne.

1949 heiratete Friedrich Radermacher seine Frau Gertrud, geb. Lingemann. Aus dieser Ehe gingen vier Töchter hervor. 1955 zog die Familie nach Köln. Anfangs war er im Raum Köln-Aachen als Chor- und Orchesterdirigent tätig. Danach widmete er sich neben seiner Verpflichtung an der Musikhochschule nur noch der Komposition. 

 

Nach seinem Eintritt in den Ruhestand widmete sich Friedrich Radermacher ganz der Komposition. 1999 zog er mit seiner Frau nach Hilden, wo er am 28. November 2020 im Alter von 96 Jahren starb.

Hsiao-Yen Chen

Die aus Taiwan stammende Pianistin Hsiao-Yen Chen erhielt dort seit ihrem fünften Lebensjahr Klavierunterricht. Von 1989-1994 lebte Hsiao-Yen Chen in Hamburg (Deutschland) und war Preisträgerin bei "Jugend musiziert". Nach ihrer Rückkehr nach Taiwan studierte sie bis zu ihrem Abitur im Jahr 2002 an der "Tainan National University of the Arts". In Deutschland studierte sie an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Frau Wan-Ing Ong und Prof. Florian Wiek. Weitere wichtige Anregungen bekam sie bei Kirill Gerstein und auch bei Andrei Diev, Boris Slutsky, Vladimir Krpan, Klaus Kaufmann, Oliver Kern, Therese Dussaut, Konstantin Scherbakov, Volker Banfield und Lilya Zilberstein. 

  

Hsiao-Yen Chen gewann verschiedene Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben wie „Tainan Piano Competition“ in Taiwan, „Carl-Wendling-Wettbewerb“ in Deutschland, „Concorso Un ricetto in musica“ und „European Music Competition Citta di Moncalieri“ in Italien. 2013 gewann sie innerhalb von zwei Monaten jeweils den 1. Preis beim „XXII Concorso Riviera della Versilia“ und beim „Concorso Internazionale di Esecuzione Musicale Le Note Sinfonie“, und jeweils den 2. Preis beim „Concorso Musica Insieme“ und „Concorso Premio Crescendo“ in Italien. Chen gab zahlreiche Klavier - und Kammermusikabende und machte 2019 eine China Tournee mit dem Schwarzwaldkammerorchester und dem ersten Klavierkonzert von Frederic Chopin. 

  

Neben ihrer solistischen Tätigkeit widmet Hsiao-Yen Chen sich intensiv der Kammermusik, seit 2007 mit dem Bassklarinettisten Balthasar Hens als ‚Duo Bathyphon‘. 2014 erscheint deren CD-Einspielung. In ihrer Vielseitigkeit arbeitete sie auch mit Mirijam Contzen, Andra Darzins, Nobert Kaiser, Stephan Fork, Hanno Dönneweg, Wolfgang Hermann, dem Trio Gabriel und sie folgte Einladungen zu Konzerten und Festivals in Deutschland, Österreich, China, Japan, Portugal, Frankreich, Italien und Taiwan, wie dem Burgdorfer Schlosskonzert, dem Harmos Festival, dem Sächsischen Mozartfest, dem Wasserburger Klaviersommer, dem AVEM Festival in Aigues-Vives, der Stuttgart International Music Week, dem Bergstadtsommer, „the 1st Tianjin Chamber Music Festival“ und „China Shanghai International Arts Festival“. Im Jahr 2023 hat Hsiao-Yen Chen mit Hanno Dönneweg dessen eigene im Fahora -Verlag erschienenen Arrangements für Fagott und Klavier im Youtubeformat eingespielt. Anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten Friedrich Radermacher spielte Hsiao-Yen Chen mit dem Trompeter Christof Skupin (SWR Symphonieorchester) mehrere Konzerte mit dessen Werken für Trompete und Klavier. 

  

Hsiao-Yen Chen ist Dozentin an der Musikhochschule Saar, an der Städtischen Jugendmusikschule Göppingen und Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

 

Christof Skupin

Für den Trompeter Christof Skupin spielte Musik bereits seit frühester Kindheit eine große und wichtige Rolle. Der Enkel des Kölner Komponisten Friedrich Radermacher wurde 1982 in Hilden geboren und erhielt seine musikalische Grundausbildung mit Klavier- und Orgelunterricht an der örtlichen Musikschule. Nach sieben Jahren Trompetenstudien bei Peter Scheerer wurde er mit bereits 14 Jahren Jungstudent an der Hochschule für Musik Köln bei Malte Burba. Anschließend führte ihn sein Hauptstudium an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg zu Prof. Matthias Höfs, das er 2009 abschloss.

 

Christof Skupin gewann 1997 und 2000 den ersten Bundespreis bei Jugend musiziert und wurde 2005 Preisträger des Lions European Musical Price auf Ebene des Europaforums. Darüber hinaus war er Mitglied zahlreicher renommierter Jugendorchester, wie dem Bundesjugendorchester, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem European Union Youth Orchestra.

Seine berufliche Laufbahn führte Christof Skupin zunächst als 3./stellvertretender 1. Trompeter zu den Essener Philharmonikern, bis er 2007 zum SWR Symphonieorchester nach Stuttgart kam.

 

Seine musikalische und technische Vielseitigkeit zeigt er außerdem als Mitglied mehrerer Kammermusikensembles wie dem Blechbläserquintett Elbeblech, dem Ensemble 23*12 und seit 2022 als festes Mitglied bei 10forBrass.

 

Neben seiner musikalischen Ausbildung studierte Christof Skupin ab 2003 Elektro- und Informationstechnik an der FernUniversität Hagen, die ihm den akademischen Grad eines Diplomingenieurs verlieh. Seit 2017 arbeitet er über sein musikalisches Wirken hinaus als FPGA- und Softwareentwickler für das junge Stuttgarter Unternehmen Swabian Instruments.

 

Einen besonderen inhaltlichen Fokus seines solistischen und kammermusikalischen Repertoires setzt Christof Skupin auf das Werk seines Großvaters Friedrich Radermacher. Zwei Trompetenkonzerte und viele weitere Stücke hat er uraufgeführt. Nach dem Tod von Friedrich Radermacher im November 2020 übernahm Christof Skupin die Verwaltung seines Gesamtwerks.